Hysterie ist eine von männlichen Ärzten erfundene Frauenkrankheit. Am Beispiel einer jungen Tänzerin erzählt Alexander Kamber von obskuren Behandlungsmethoden und Überlebenstaktiken in einer Pariser Nervenheilanstalt um 1900. Um die Existenz der rätselhaften Krankheit „Hysterie“ zu beweisen, veranstaltet der leitende Nervenarzt in der Klinik Vorführungen vor internationalem Publikum. Dabei scheint nicht alles mit rechten Dingen zuzugehen: Die Patientinnen bewegen sich unkontrolliert, verdrehen die Augen, brechen vor der Zuschauerschaft zusammen. Warum verschlimmert sich die gespenstische Krankheit stetig? Gibt es einen Weg raus aus dem Spital, das im Paris der Jahrhundertwende „die weibliche Hölle“ hiess?
Präsentiert von: Alexander Kamber, geboren 1995, studierte Kulturwissenschaften in Zürich und Lüneburg. Zurzeit promoviert er an der Universität Zürich mit einem kulturgeschichtlichen Projekt zu Tanz und Theater um 1900, worin er die Schnittstelle von Bühnenkunst, Technik und Biowissenschaften erforscht. Sein erster Roman «All das hier» erschien 2018 im Limmat Verlag. Moderation: Larissa Waibel.
Buchvernissage: Nachtblaue Blumen von Alexander Kamber
AnmeldenOrell Füssli
Europaallee 8
8004 Zürich